Mittwoch, 30. März 2011

zur richtigen Zeit am richtigen Ort....

nämlich in den heiligen Messehallen in Essen. Hier trifft sich jährlich die Szene rund um klassische Automobile. Dabei gilt diese Veranstaltung als größte Klassikermesse der Welt überhaupt!

Ich hatte mal wieder das unverschämte Glück, hier einen Tag vor der Eröffnung anwesend sein zu können. Also quasi eine Art "Privataudienz" umgeben von tausenden klassischen Automobilen.

Wenn dann jemand einen derart "rostigen Nagel" im Kopf hat, dabei auch noch so "Autobekloppt" ist wie ich es bin, ist das schon eine ganz besondere Angelegenheit.

Direkt am Eingang übrigens, zwei ganz frühe 911er. Absolute Besonderheit ist dabei der grüne Targa. Der hat nämlich noch nicht die Heckscheibe aus Glas und ist extrem selten. Von daher allerdings auch entsprechend teuer.

Ich hoffe die Leserschaft nicht zu sehr zu verschrecken, da hier für gewöhnlich ja eher Themen rund um den "Doppelwinkel" beschrieben werden :0)

traditionelles....

von Bosch Automotive. Klassiker erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Klientel ist zahlungskräftig und stets hungrig nach seltenen Ersatzteilen und Zubehör. Das haben auch die Zulieferer der Automobilindustrie erkannt. So wird zwischenzeitlich "Vieles" neu gefertigt, was es seit Jahren nicht mehr oder nur noch selten gegeben hat. Ob das unserem Hobby gut bekommt? Ich glaube es eher nicht. Unser Hobby wird zunehmend kommerzialisiert und verliert in gleichem Maße von seinem eigentlichen Reiz. Das ist zumindest meine persönliche Sichtweise zu dieser Entwicklung.

dieser frühe 2 CV....

präsentiert sich in einem wunderbaren Originalzustand mit nur wenigen Gebrauchsspuren. Meine Kenntnisse zum Thema 2CV reichen leider nicht aus, hier genauere Angaben zum Baujahr machen zu können. Aus meinem Gefühl heraus, würde ich auf etwa Mitte der 60ger Jahre tippen. Vielleicht hilft mir die Leserschaft ja auf die Sprünge.



Der Opel GT...

einst mit dem Satz beworben - "Nur Fliegen ist schöner".

Opel´s GT zählt für mich zu den schönsten Fahrzeugen überhaupt. Übrigens nannte ich Ende der 70ger einen GT 1900 AL mein Eigen. Das sich unter diesem betörenden Blechkleid "Allerweltstechnik" verbirgt, tut der Sache übrigens keinen Abbruch. Die Technik stammte nämlich komplett vom "Ralley Kadett" der B - Reihe.

Als Besonderheit ist die Karosserie zu sehen. Kein Press- und Montagewerk in Deutschland war damals in der Lage, diesen kühnen Entwurf Wirklichkeit werden zu lassen. Nur "Chausson" in Frankreich traute sich diese Aufgabe zu. Die Rohkarossen wurden dann bei "Brissoneau & Lotz", ebenfalls in Frankreich, lackiert und komplett fertig montiert. Dort verließen täglich 85 fertige Exemplare das Werk, mehr gaben die Kapazitäten bei "Brisseneau & Lotz" einfach nicht her. Viel zu wenig wie sich herausstellen sollte, die Anzahl der Bestellungen lag fast doppelt so hoch. Also hat man sich bei Opel dazu entschieden, die zusätzlich erforderlichen Rohkarossen, nach Bochum zu transportieren und dort zu montieren. Das war zunächst einmal mit hohen Kosten verbunden. Schlimmer ist jedoch gewesen, die Montage war deutlich komplizierter als gedacht, und brachte Opel schnell an die Grenzen der eigenen Produktionsmöglichkeiten. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt kündigte "Brissoneau & Lotz" dann auch noch den bestehenden Vertrag mit Opel. Die Kapazitäten wurden nämlich für das neue Coupe von Renault benötigt. Somit war ein vollkommen unerwartetes Ende des Opel GT besiegelt, denn Bestellungen lagen immer noch reichlich vor.

Produziert wurden von Sept. 1968 bis Juli 1973 knapp 104.000 Exemplare. Mit mehr als 70.000 Stück, ging der Großteil der Fahrzeuge in die USA. Also eine weitere Besonderheit zur Geschichte des Opel GT. In den USA erhielt der GT den unschönen Spitznamen - "Corvette des kleinen Mannes"! Zu Unrecht wie ich finde.

Ein Nachfolger war zwar immer wieder im Gespräch, dabei sollte es dann leider auch bleiben. Oder vielleicht auch zum Glück, wer weiß...



bei Volvo...

dreht sich in diesem Jahr alles um das Jubiläum der P 1800er Baureihe. Übrigens hat Volvo hier einen sehr professionellen und aufwändigen Stand präsentiert. Zu sehen sind ein früher Prototyp des Coupes, ein Cabrio, und die verschiedenen Varianten aus 12 Jahren Produktionszeit, einschließlich des P 1800 ES. Die letztgenannte Variante ist auch unter dem Namen "Schneewittchensarg" bekannt. Der Grund für diese Bezeichnung ist wohl in der gläsernen Heckklappe zu sehen.

Produziert wurden in der Zeit von 1961 bis 1973 knapp 40.000 Exemplare.




Wenn ein Opel diesen Schriftzug trägt...

schlägt ein großes Herz unter der langen Motorhaube. Die Rede ist vom 5,4 Liter V8 aus dem GM-Regal. Hier zu sehen im Diplomat A der von 1964 bis 1968 gebaut wurde. Überlebt haben nur ganz wenige Exemplare.

Opel hat tatsächlich einmal Autos gebaut, die in Bezug auf Motorisierung und Leistung, weit über den "Sternen" angesiedelt waren...


Jaguar´s E Type...

die Freunde unter dem Doppelwinkel mögen es mir verzeihen. Der E-Type der Serie 1, ist für mich in Bezug auf Design das mit weitem Abstand "obergeilste" Automobil überhaupt. Auch sonst ist genau dieses Coupe für mich der Inbegriff und Meilenstein im Sportwagenbau. Sorry liebe Leser, aber ein Porsche ist letztlich nichts als ein aufgeblasener "VW Käfer". Das ist so und wird sich niemals ändern.

Die Lackierung in "Gun Metal Grey" ist übrigens much more Jaguar like, than "British Racing Green"!

that´s it...


Lamborghini Espada...

...also der direkte Nachfolger des legänderen "Miura". Die Fans waren über diese kantige Flunder eher schockiert. Egal, wer beim "Autoquartett" gerade diese Karte hatte, hat den "Zug" eindeutig für sich entschieden. Damals, vor mehr als 40 Jahren...


Dino GT...

hier in der besonders seltenen "Targa" Version. Dieses Konzept gab es übrigens gleich bei 2 Fahrzeugen zu dieser Zeit. Also die erste italienische "Gemeinschaftsproduktion".
Gemeint sind hier der Dino GT und das FIAT Dino Coupe. Die Motoren waren identisch und stammten von dem Hersteller mit dem "Pferd" im Markenemblem.

Die Farbe der Lackierung ist hier für meinen Geschmack eher "geht so". Was jedoch nicht heißen soll, dieser Klassiker würde keinen Platz in meiner heimischen Garage bekommen. Ganz im Gegenteil...


Agent 007 lässt Grüßen...

übrigens stets im "Aston Martin DB 5" auf Reisen, mit allen Extras versteht sich. Eben mit so Kleinigkeiten wie Raketenwerfern, Panzerplatten und Reifenaufschlitzern an Bord. Zumindest in den ersten Jahren. Natürlich im Auftrag Ihrer "Majestät" und mit der "Lizenz" zum "Löten" ;-)

Ich hatte genau diesen DB 5 als kleiner "Bub" von "Corgi Toys". Zu dieser Zeit eines der beliebtesten Spielzeuge für Jung´s in diesem Alter überhaupt...



"Shelby"...

wenn ein Ford Mustang diesen Schriftzug trägt, handelt es sich um ein wahrlich heißes Eisen! Diese PS- und Hubraumboliden, sind der Ursprung aller heute so genannten "Muscle-Cars". Hier kann man mühelos mal eben einen Satz Reifen für 3.000 Euronen abrauchen lassen. Auch kann man mit Leichtigkeit mal eben mehr als 35 Liter Superbenzin je hundert Kilometer, verbrennen und in die Ozonschicht blasen.

Sei es drum, so ein Mustang ist einfach geil. Vernuft ist durchaus eine prima Sache, aber der männliche "Spieltrieb" fördert eher das genaue Gegenteil :0)

Übrigens kann man mit solch einem Mustang auch urgemütlich "Cruisen" und dabei das "Geblubber" des mächtigen V8 in vollen Zügen genießen.

der Montreal...

aus dem traditionsreichen Hause "Alfa Romeo". Damals als FIAT noch nicht die Finger mit im Spiel hatte, und man dort heißblütige Sportler für jeden Geldbeutel produziert hat. Der Montreal wurde 1967 auf der Weltausstellung in genau der Stadt präsentiert, deren Namen er auch trägt. Produziert wurde der "Montreal" dann von 1970 bis 1977. Der "Montreal" ist der einzige Alfa der mit einem V8 Motor an den Start gegangen ist. Die Eckdaten betrugen 200 PS aus einem Hubraum von 2.600 ccm³. So ein "Montreal" kostete damals knapp 35.000,- DM ohne Extras und verbrauchte reichlich viel Superbenzin. Dieser Umstand traf dann auch noch auf die erste Ölkrise.

Ausgerechnet das Fahrwerk konnte die hohen Erwartungen der zahlungskräftigen "Klientel" nicht erfüllen. Von daher wurde die Produktion nach knapp 4.000 Exemplaren 1977 eingestellt. Einen Nachfolger hat es übrigens nicht mehr gegeben.


Citroen´s Deessen....

sind natürlich auch hier zunehmend mehr anzutreffen. Das hat sicherlich mit den extremen Werststeigerungen der letzten Jahre zu tun. Nicht das ich darüber wirklich traurig wäre, allerdings erreicht mein Lieblingshobby zwischenzeitlich finazielle Dimensionen, die mir manchmal den kalten Schweiß auf die Stirn treiben. Schlimmer finde ich jedoch, welche Art Besitzerwechsel es derzeit hier gibt. Seien wir mal ehrlich, die Managertypen mit der dicken Geldbörse und den Nadelstreifen, sind nicht wirklich bereichernd für unsere "Szene". Ich gebe allerdings zu, die ewigen Studenten und vollklammen Typen waren es auch nicht. Wir werden sehen wohin die Entwicklung unser Hobby treibt...




der Rundheckspider von Alfa Romeo...

zählt für mich zu den schönsten Automobilen überhaupt. Berühmtheit erlangte er in dem Spielfilm "Reifeprüfung", der übrigens auch Grundstein für die Kariere von Dustin Hoffmann gewesen ist. Gleiches gilt für Simon & Garfunkel, die durch "Scarborough Fair" und "Sound of Silence" zu absolutem Weltruhm gelangt sind.



NSU TT...

die Rede ist von der scharfen Version des NSU Prinz aus den 60ger Jahren. Diese Fahrzeuge haben technisch absolut nichts zu bieten. Es handelt sich um "Minimalkonstruktionen" ohne jeglichen unnötigen Aufwand. Heckmotor luftgekühlt und Heckantrieb. Fahrwerk, Straßenlage und Bremsen eine Oberkatastrophe! Sicherheitsaspekte gab es bei diesen Fahrzeugen in keinster Weise, gleiches gilt in Bezug auf Komfort. Diese "Kisten" haben die Statistiken was Unfallopfer oder im Straßenverkehr tödlich verunglückte Personen betrifft, in schwindelerregende Höhen getrieben. Gleichzeitig bildete der NSU TT den Grundstein für sämtliches "Prolltum" auf deutschen Straßen. Egal ob dicke Reifen, tiefergelegtes Fahrwerk, ausgestellte Kotflügel und lärmende Auspuffanlage. All dieser "Asikram" hat genau hier seinen Ursprung!




Die Citroen Strasse...

steht erneut im Zeichen eines großen Jubiläums in diesem Jahr. Die Rede ist hier vom "AMI". Der AMI ging vor 50 Jahren in Produktion und startete zunächst als AMI 6. Hier zu sehen als Limousine mit der markanten nach innen geneigten Heckscheibe, und als "Break" oder auf Deutsch - Kombi. Beide Fahrzeuge in absolutem "Traumzustand"!




Citroen AMI 8 Break...

hier gleich in zwei seltenen Varianten zu sehen. Da ist zunächst der Service, und daneben ein Break in der Ausführung "AMI Super". Der Service war eine Ausführung für Lieferanten und Handwerker, der "Super" hingegen war der AMI für die schnellen Zeitgenossen. Unter seiner Haube arbeitete bereits der 1015 ccm³ 4 - Zylinder Boxer mit einer leistung von 54 PS. Dieser Motor ging später auch im Citroen GS an den Start. War dieser Antrieb im GS lammfromm, so ist es im AMI genau umgekehrt. Beide Fahrzeuge sind heutzutage extrem selten. Diese Kandidaten präsentieren sich sogar in nahezu makellosem Originalzustand. Aus meiner Sicht die absoluten "Highlights" der Citroen Strasse in diesm Jahr.



Citroen CX Prestige...

hier bereits als 25er "Einspritzer" - aber noch als beliebtes Serie I Modell. So nur knapp über ein Jahr und bis einschließlich 1985 produziert. Von daher sorgt das Kennzeichen hier eher für Verwirrung. Was den Zustand des Fahrzeuges betrifft, ist das hier wohl eine durchaus seltene Ausnahmeerscheinung. Mein Glückwunsch gilt hier eindeutig dem Besitzer. Nicht ganz ohne Neid, nach solch einem CX Prestige habe ich mir wohl häufig in meinem Leben die Finger geleckt. Da ich aus verschiedenen Gründen immer einen Kombi brauchte, habe ich genau dieses Modell als CX 25 TRI Break mit Automatikgetriebe und Klimaanlage mein Eigen genannt. Gleiches Baujahr übrigens, in schwarz und mit den "supergeilen" Sitzbezügen aus hellgrauem "Tweed". Also genau dem Stoff, aus dem man Jahre zuvor die beliebten Mäntel gefertigt hat :0)


ein Citroen SM....

gehört hier natürlich zum alljährlichen Standardprogramm.


als herausragendes "Highlight"....

der Citroen Strasse in diesem Jahr, sehen die Veranstalter diesen Citroen C 60. Hierbei handelt es sich um einen Prototypen von und für was auch immer. Ehrlich gesagt fehlt mir zu diesem Fahrzeug jegliches Wissen. Sei es drum, ich bin eigentlich nicht wirklich traurig, mit diesem Gefährt im Alltag nicht konfrontiert worden zu sein....


Donnerstag, 24. März 2011

Göttin wachgeküsst...

hierzu bin ich mit dem AMI 8 Break zum Winterlager der betagten DS 19 angereist. Alle erforderlichen Hilfsmittel und Materialien waren natürlich mit an Bord. Übrigens ohne die hintere Sitzbank umzuklappen! Das Ladevolumen dieses "Winzlings" ist schlichtweg phänomenal, mehr nutzbarer Raum einfach nicht möglich. In meinen neuen C3 Picasso den ich ebenfalls als "Raumwunder" bezeichne, hätte ich diesen ganzen "Krempel" so nicht untergebracht. Mit einem kleinen aber feinen Unterschied. Der Picasso sieht aus wie ein Bus, der AMI hingegen ist ein absoluter "Winzling". Was lernen wir daraus? Autos von heute unterliegen hauptsächlich dem Tribut der Optik, sind vollgestopft mit unnötigem Zubehör, und verbrauchen unnötig viel Fläche des immer knapper werdenden Verkehrsraums.

Was der komische Vierkantstab zu bedeuten hat? Ganz einfach, der Vorbesitzer hat die mechanisch zu betätigenden Aufsteller der Heckklappe durch moderne Gasdruckdämpfer ersetzt. Zunächst einmal ein deutlicher Gewinn bezüglich Bedienungskomfort. Dumm nur, die Gasdruckdämpfer sind zwischenzeitlich am Ende. Folge ist, die nicht gerade leichte Heckklappe, knallt einem mal eben mit voller Wucht ins Kreuz.

Da gerade nichts passendes außer diesem Vierkanstab zur Hand war, liegt er jetzt stets im Auto bereit, um die Funktion der deutlich komfortableren Originale zu ersetzen.

Die originalen Aufsteller liegen zum Glück in meinem "Ersatzteilfundus" bereit. Sie werden in Kürze eingebaut und werden vermutlich weitere Jahrzente ohne jegliche Probleme ihren Dienst vollrichten.

Es ist eigentlich immer das gleiche Thema. Am Ende führt jede Modernisierung bei einem "Klassiker" nur zu einer neuen und vollkommen unnötigen Störungsquelle.

Gegenwart ist halt Zeitalter der Wegwerfgesellschaft und des ungestillten Hungers der Industrie nach Konsum. Wer die Zeche bezahlt? Ganz einfach - Du und ich, sprich der Verbraucher!